Am Anfang war es noch eine Idee, wie schön es doch wäre, eine Tischlampe aus Beton und Textilkabel zu kreieren und selbstständig herzustellen.
Warum gerade Beton?
1. Man kann wunderbar mit dem Baustoff arbeiten und 2. es sieht doch einfach zeitlos aus.
Nach genauer Planung stand fest, dass folgende Werkzeuge und Materialien zur Herstellung der gewünschten Lampe benötigt werden (eine Auswahl seht Ihr auf den Bildern):
Eimer, Schüsseln, Schöpfkelle oder ähnliches, Stukkateurspachtel, Akku-Schrauber mit entsprechenden Bohrern, Schere, verschiedene Schraubenzieher, Entmanteler, Abisolierzange, Aderendhülsenzange, Cuttermesser, 15-mm-Forstnerbohrer
Portlandzement, Quarzsand, Trennspray, 3-adriges (3×0,75 mm²) Textilkabel (Farbe und Länge nach Wunsch), beschichtete Spanplatte (z.B. Einlegeboden), Schuko-Stecker, Schrauben verschiedenster Größen, E27-Fassung, Zugentlaster, Trompetennippel (IG 10×1), Muttern (10×1), Unterlegscheibe, Zwischenschalter (2-polig + PE), Lüsterklemme, 2 Gewinderöhrchen (10×1, 3-4 cm), mehrere Aderendhülsen (0,75 mm²), Bleistift, Lineal, Feuchtraumdose, Isolierband oder Klebeband, festen Schaumstoff oder Moosgummi, evtl. Klemmen und Schraubzwingen, Handkreissäge mit Führungsschiene und etwas selbstklebender Vlies
Hier nun die Anleitung:
Verbindung eines ca. 20 cm langen Kabelstücks mit der Fassung.
Um das Gewinderöhrchen anbringen zu können, muss zunächst die kleine Schraube, wie auf der Abbildung zu sehen ist, gelöst werden.
Nachdem dieses geschehen ist, kann nun das Gewinderöhrchen eingeschraubt werden, etwa bis zur Unterkante der 6-Kant-Mutter.
Durch Festschrauben ist das Gewinderöhrchen zu fixieren.
Nun kann das Kabel durch das Gewinderöhrchen geschoben werden. Besser macht es sich, wenn man vorher das Kabel am Ende mit etwas Klebeband umwickelt.
Das Kabelende wird nun auf einer Länge von ca. 2,5 cm entmantelt. Ich benutze hierfür einen Entmanteler. Mit Fingerspitzengefühl könnte man dieses allerdings auch vorsichtig mit einem Cuttermesser erledigen. Man muss in jedem Fall darauf achten, dass die innenliegenden Adern nicht beschädigt werden. (evtl. Stromschäden möglich!)
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So sieht das Ergebnis der Entmantelung aus:
Um das Ausfransen der Textilfaser zu verhindern, umwickele ich die Schnittkante mit einem dünnen Klebeband.
Die 3 Adern werden nun auf eine Länge von 5 mm abisoliert. Hierfür benutze ich eine Abisolierzange.
Die Litzen werden leicht verdrillt und anschließend in jeweils eine Aderendhülse geschoben.
Zum Fixieren werden die Aderendhülsen mit einer Aderendhülsenzange auf die Litzen gequetscht. Dabei ist der Kabelquerschnitt (0,75 mm²) zu beachten.
Das Ergebnis sollte so aussehen:
Nun können die Aderenden entsprechend befestigt werden. Dabei ist die richtige Polung zu beachten.
Jetzt kann die Fassung zusammengeschraubt werden.
Damit man die Fassung an der Feuchtraumdose befestigen kann, muss man mittig ein Loch mit dem Akku-Schrauber (10 mm Bohrer) in den Boden bohren.
Im Bedarfsfall das Bohrloch mit einem Cuttermesser entgraten. Das Textilkabel führe ich nunmehr von unten durch das gebohrte Loch und befestige dort das Gewinderöhrchen innen und außen mit einer Mutter (10×1).
Die Muttern an dieser Stelle noch nicht so festziehen, da die Konstruktion später noch genauer justiert werden muss.
Das Textilkabel wird nun auf ca. 6-7 cm ab Bohrloch gekürzt, wie vorher bereits beschrieben, das Kabel entmanteln, die Aderenden abisolieren und mit Aderendhülsen versehen.
Die Aderenden werden an einer Lüsterklemme befestigt.
Nachdem dieses geschehen ist, wird ein weiteres Gewinderöhrchen an der Seite der Feuchtraumdose angebracht. Dazu bohrt man seitlich in die Dose ein 10 mm großes Loch.
Das Gewinderöhrchen wird durch das fertige Loch gedreht.
Das Röhrchen wird an der Außen- und Innenseite jeweils mit einer 6-Kant-Mutter fixiert.
Jetzt wird der Trompetennippel für einen optischen schönen Kabelauslass auf das Gewinderöhrchen geschraubt.
Die Feuchtraumdose wird jetzt mit dem Deckel verschlossen.
Damit nicht zu viel Feuchtigkeit beim Betongießen in die Lampenfassung eindringt, umwickelt man diese mit etwas Klebeband.
Jetzt kommt die Vorbereitung des restlichen Textilkabels, welches erst nach dem Betonguss angeschlossen wird. Das Textilkabel teile ich dafür in zwei Stücke, um einen Zwischenschalter anbringen zu können. Am Zwischenschalter löst man zum Öffnen die rückwertigen Schrauben.
Anschließend kann der Deckel vorsichtig abgenommen werden. Im Anschluss daran schraubt man die Zugentlastung ab.
Kabel auf die erforderliche Länge wieder, wie bereits beschrieben, abmanteln. Und die Textilfaser jeweils mit einem schmalen Streifen Klebeband vor Ausfransen schützen. Die Adern passend ablängen, abisolieren und mit Aderendhülsen versehen und entsprechend befestigen. Die äußere Verbindung ist für den Schutzleiter (gelb/grüne Ader) vorgesehen.
Sobald die Adern fest verschraubt sind, werden die Zugentlastungen wieder angebracht.
Nachdem die Zugentlastungen angeschraubt sind, sollte sich folgendes Bild ergeben:
Jetzt wieder den Schalterdeckel aufsetzen.
Und auf der Rückseite verschrauben.
Zu guter Letzt wird nun der Schuko-Stecker am Textilkabelende angeschlossen. Dafür ist zunächst der Deckel mit einem Kreuzschraubenzieher abzuschrauben.
Auch hier entferne ich vorerst die Zugentlastung.
Die große Schraube in der Mitte für den Anschluss des Schutzleiters wird etwas herausgedreht. Jetzt heißt es wieder Textilkabel abmanteln und die Textilfaser mit einem schmalen Streifen Klebeband vor Ausfransen schützen. Die Adern passend ablängen, abisolieren und mit Aderendhülsen versehen und entsprechend befestigen.
Die Ader für den Schutzleiter ist recht kurz und die dazugehörige Aderendhülse muss unter die große, in der Mitte liegende Schraube geschoben werden. Alle Adern werden entsprechend festgeschraubt. Die vorher entnommene Zugentlastung wird jetzt wieder angeschraubt.
Und so sollte es aussehen:
Nunmehr noch die Kappe wieder aufstecken.
So sieht es im Endergebnis aus:
Kommen wir nunmehr zum Zuschnitt der beschichteten Spanplatte. Dafür habe ich die Handkreissäge mit Führungsschiene benutzt und habe jeweils 2 Stücke á 156x120x18 mm, 2 Stücke á 120x120x18 mm und 1 Grundplatte á 156x156x18 mm mit Bleistift und Lineal vorgezeichnet und dann ausgeschnitten.
Um die Spanplattenteile zu einer Würfelform verbinden zu können, muss ich mit dem Akku-Schrauber erst feine Löcher mit einem sehr feinen Bohrer in die jeweiligen Spanplattenteile vorbohren.
Jetzt können die Spanplattenteile mit dem Akku-Schrauber miteinander verbunden werden.
In die Mitte der Grundplatte bohre ich ebenfalls ein Loch vor.
Als Zentrierhilfe für die Fassung habe ich etwas festen Schaumstoff entsprechend der Fassungsgröße ausgeschnitten.
Und auf die Grundplatte geschraubt.
Jetzt stülpe ich die Fassungskonstruktion über die Zentrierhilfe.
Nachdem nun die Konstruktionshöhe feststeht, in meinem Fall 12 cm, sollte man nun die Höhe des Fassungskonstruktes noch einmal nachjustieren, damit nach dem Betonguss der Boden der Feuchtraumdose plan mit der Unterseite der fertigen Lampe abschließt.
Wenn der Trompetennippel etwas aus der Lampe herausragen soll, kann man eine entsprechende Tiefe aus dem Spanplattenteil ausbohren. Um die Bohrung genau zu positionieren, zeichnet man mit einem Bleistift entsprechend vor.
Mit dem Forstnerbohrer bohrt man nunmehr 15 mm in das Spanplattenstück.
Jetzt wird der Würfel an allen Seiten komplett verschraubt.
Bevor die Fassungskonstruktion eingesetzt werden kann, sollte der Trompetennippel oberhalb mit Klebeband versehen werden. Überstehendes Klebeband aber bitte mit einem Cuttermesser abschneiden.
Hier die fertige Konstruktion:
Da die kommenden Arbeiten mit dem feuchten Beton etwas Dreck verursachen können, stellt man die Konstruktion z.B. in einen Eimer oder eine große Schüssel.
Nun widme ich mich der Zement/Quarzsandmischung. Als Mischungsverhältnis habe ich zwei Teile Quarzsand und einen Teil Portlandzement gewählt. Insgesamt benötigt man so ca. 5 Kellen Quarzsand.
Und dementsprechend 2,5 Kellen Portlandzement.
Das Gemisch verrührt man nun gründlich.
Jetzt gibt man nach und nach Wasser hinzu.
Man gibt ca. 2,5 Kellen Wasser in das Gemisch, auf jeden Fall so viel, bis es so aussieht:
(Der Beton darf nicht zu nass sein!)
Jetzt sprüht man die Würfelform mit Trennspray gut ein. Dafür sollte man die Fassungskonstruktion vorher herausnehmen.
Fassungskonstruktion wieder einsetzen, auf mittigem Sitz überprüfen und den angerührten Beton vorsichtig mit dem Stukkateurspachtel in die Gussform einfüllen. Darauf achten, dass die Fassungskonstruktion nicht vom Boden abhebt. Den Beton gut verdichten, so dass alle Bereiche gleichmäßig befüllt sind.
Den Beton an der oberen Kante bündig glatt streichen und die Konstruktion evtl. mit einem schweren Übertopf oder ähnlichem beschweren.
Der Beton sollte jetzt mindestens 48 Stunden aushärten, bevor man die Verschalung entfernt.
Mit dem Akku-Schrauber jetzt die Schrauben entfernen.
An manchen Stellen ist der Beton noch feucht, daher bitte vorsichtig weiter die Verschalung abschrauben.
Hier seht ihr den in Beton eingefassten Trompetennippel:
Jetzt dreht ihr den Betonwürfel auf den Kopf.
Denn um die Feuchtraumdose öffnen zu können, muss der darüber liegende Putz mit dem Stukkateurspachtel abgekratzt werden.
Man sollte entlang der Feuchtraumdose den Beton einritzen, so weit, bis man bequem den Deckel der Dose entnehmen kann. Hierbei ist äußerste Vorsicht geboten, da frischer Beton noch nicht die Stabilität hat und leicht brechen kann.
Nun kommt das bereits mit Zwischenschalter und Schuko-Stecker versehene Textilkabel zum Einsatz.
Das Kabel wird behutsam durch die Öffnung des Trompetennippels geführt.
Im Inneren der Dose wird das Textilkabel noch mit einem Zugentlaster versehen, der verhindern soll, dass das Kabel herausgezogen werden kann. Die Schraube am Zugentlaster muss entsprechend festgeschraubt werden. Dabei sollte man etwas vorsichtig sein, da die Madenschraube aus Kunststoff leicht zerbrechen kann.
Die Aderenden werden jetzt farbgleich mit der Lüsterklemme verschraubt.
Die verbundenen Kabel können nun in die Dose gelegt werden, dabei ist darauf zu achten, dass das Kabel vollständig, locker und nicht abgeknickt in der Dose liegt. Dose wieder mit dem Deckel schließen. Damit die Möbeloberfläche nicht von der Lampe zerkratzt wird, sollte man lieber einen auf die passende Größe zugeschnittenen selbstklebenden Vlies auf die Unterseite der Lampe kleben.
Nun noch eine schöne Globe-Birne in die Fassung drehen. Ich benutze mittlerweile sehr gerne LED Globe-Birnen mit einem Durchmesser von 95 mm. Sie sind energiesparender und werden nicht so heiß, wie z.B. Halogen-Birnen.
Bis die Betonlampe völlig ausgehärtet ist vergehen einige Tage. Um das Sanden des Betons zu vermeiden, kann man den Beton mit Haarspray oder Klarlack übersprühen.
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